Terrorbekämpfung auf ägyptisch
Nicht zum ersten Mal liest man folgendes:
"Die ägyptische Polizei hat einen Mann erschossen, der als Anführer einer islamistischen Gruppe galt. Er wurde im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Dahab gesucht....
Nach Angaben der Behörden stand Nasser Chamis al Mallahi an der Spitze der islamistischen Organisation Monotheismus und Dschihad. Der Mann wurde demnach während einer Schießerei mit Polizisten am Dienstagmorgen in El Arisch erschossen. ...
(Quelle: netzeitung)
Nach den ersten Bombenanschlägen auf dem Sinai hatte die ägyptische Polizei nach einigen Monaten schon einmal so eine Meldung herausgegeben (mehr in Koriander vom
2.8.2005) ...
Noch nachdenklicher wird man, wenn man die Meldung in der Papierausgabe der Süddeutschen liest:
Die ägyptische Polizei hat erklärt, sie habe den mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge von Dahab erschossen. Das verlautete am Dienstag aus Sicherheitskreisen in Kairo. Nasser Chamis al-Melahi sei bei einem Feuergefecht auf der Sinai-Halbinsel getötet worden. Die Polizei habe bei der Operation östlich von al-Arisch zudem einen Komplizen des Terroristen festgenommen. Damit wurden seit den Anschlägen vom 24. April, bei denen 19 Menschen starben, insgesamt sieben Verdächtige erschossen. Al-Melahi soll nach offizieller Darstellung eine Terrorgruppe namens Tawhid wa-Dschihad (göttliche Einheit und Heiliger Krieg) angeführt haben. Die Gruppe soll auch Beziehungen zu den Terroristen unterhalten haben, die 2004 und 2005 in den Sinai-Badeorten Taba und Scharm el-Scheich zahlreiche Touristen getötet hatten. Die ägyptische Polizei hatte anfangs erklärt, Beduinen seien die Bombenleger. Terrorexperten bezweifelten das.
(Quelle: Süddeutsche zeitung vom 10.05.2006, S. 8)
Ob die ägyptische Polizei eigentlich weiß, dass man potenzielle Terroristenauch verhaften könnte, ohne sie direkt zu erschießen? Oder ob die deutsche Polizei-Ausbildung (erinnert sich jemand noch an den Tod von Wolfgang Grams in
Bad Kleinen?) auch bis nach Ägypten ausgestrahlt hat?
Nachtrag vom 24.5.2006
Die Beduinen-Theorie wird nicht mehr vertreten:
Kairo - Das Innenministerium in Kairo präsentierte heute Hintergründe zu den Anschlägen in den Sinai-Badeorten Dahab, Scharm el Scheich und Taba. Die Attentäter waren demnach ägyptische Islamisten - ohne Verbindungen zu internationalen Terrorgruppen. Ihr Ziel sei es gewesen, "die Stabilität des Staates zu gefährden, wobei sie behaupteten, dieser Staat sei auf Unglauben gegründet und seine Führer hätten sich mit den Feinden des Islam verbündet".
Laut Ministerium hatten die drei Terroristen, die sich am 24. April in Dahab inmitten von Touristen in die Luft gesprengt hatten, Unterstützung von Extremisten im Gazastreifen erhalten. Militante Palästinenser hätten die drei Attentäter ausgebildet. Sie seien im Gazastreifen trainiert worden, erklärte das ägyptische Innenministerium.
(Quelle: Spiegel online)
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DER KAFFEE II
Der
KAFFEE war tatsächlich so, dass man nur drüber schweigen kann.
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Das sei hiermit getan.
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