Donnerstag, 7. September 2006
Saftige Strafe
Sansibar, die Insel, die das Deutsche Reich im Tausch gegen Helgoland hergab, hat ein Importverbot für Bananen verhängt, um die "bacterial banana wilt"auszusperren. Das ist eine Bananenkrankheit (so etwas wie "bakterielle Bananenfäule"), die bis zu 90 % einer Ernte vernichtet.
    "Die Bakterienwelke (Moko) wird durch das Bakterium Pseudomonas solanacearum hervorgerufen und kann Stamm und Früchte befallen. An den Früchten äußert sich Moko in einer braunen Trockenfäule. Bekämpfung ist nur durch die Rodung der befallenen Pflanzen möglich...."
    (Quelle: www.hensle.de)
So weit alles klar. Wer sich mit Hühnerpest, Vogelgrippe, Maul- und Klauenseuche oder BSE herumschlägt, wird es den Sansibaris kaum übel nehmen können, dass sie ihre Plantagen schützen wollen.
    "... Bananas are among Zanzibar's top exports, together with fish and rice.

    "It is now illegal to import any type of banana - raw or ripe fruits, leaves and seedlings - into Zanzibar," Mberek Rashid Saidi, a commissioner for agriculture the island, told AFP news agency.

    Anyone found guilty of breaking the ban will face a fine of 50,000 shillings ($38) dollars he added"
    (Quelle: BBC online)
Wer meint, bei den 38 $ könne es sich nur um einen Tippfehler handeln, lasse einmal 50.000 tansanische Schilling in Euro umrechnen:
    "50.000 Tansania-Schilling = 30,14852 Euro"
    (Quelle:www.oanda.com)
Oh du seliges Afrika, der Autor bekam neulich Post vom Landkreis Bebra und sollte 30 € wegen zu schnellem Fahren löhnen (61 km/h statt 50 km/h).

Welchen Strafzweck die tansanische Gesetzgebung auch immer verfolgen mag: das sieht nach einer allenfalls symbolischen Strafe aus, aber nicht so, als ob man ernsthaft einen Verstoß gegen das Verbot verhindern will.

Vielleicht wollen die Sansibaris aber auch nur die Festlandtansanier ärgern. Eigentlich gehört Sansibar zwar zu Tansania, ist aber extrem auf Eigenständigkeit bedacht und hat einen eigenen Einreise-Ritus für alle vorgesehen, die von Daressalam mit dem Schiff ankommen.

Möglicherweise wollen sie den Touristen und sonstigen Festland-Tansaniern da noch mal ein zusätzliches Entgelt abzwacken, wenn sie sich Bananen als Verpflegung eingesteckt haben.

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Witze über 50
Gedanken über Gammelfleisch sind derzeit so in Mode, dass man sich schwer tut, noch etwas Originelles dazu zu schreiben. Und nach dem Selbstmord von Georg Gruner bleibt zumindest dem empfindsameren Teil der potentiellen Gammelfleisch-Esser nicht nur der Döner, sondern auch das Spötteln im Hals stecken (zum Hintergrund mehr in der Netzeitung).

Nicht so dem Berufsspötter Harald Schmidt:
    "Es ist ja auch eine Frage, wie man es formuliert:

    Wir im Ersten sagen nicht Gammelfleisch. Wir sagen 50 plus."
    (Quelle: WDR)
Ok, der Spruch von Harald Schmidt ist alles andere als ein Schenkelklopfer und gehört wohl eher in die Kategorie "geschmacklos". Warum der WDR das in die Sprüchesammlung aufgenommen hat (siehe oben), darüber kann man nur spekulieren. De gustibus non est disputandum. Wirklich?
    "Heute meldete sich das "Büro gegen Altersdiskriminierung" zu Wort. Der Scherz habe die Zuschauer der ARD, die über 50 Jahre sind, beleidigt, sagte Vereinsvorsitzende Hanne Schweitzer, die ihr eigenes Alter lieber verschweigen möchte. Sie fordert Fritz Pleitgen, den Indentanten des Senders WDR auf, "die Zuschauer mit weiteren Folgen dieser Sendung zu verschonen".

    Mit seinem Scherz traf Schmidt immerhin genau die Hauptgruppe der ARD-Zuschauer: Mehr als 70 Prozent sind älter als 50 Jahre. ...
    (Quelle: Spiegel online)
Der Protest von Frau Hanne Schweitzer, die "ihr Alter lieber verschweigt", ist doch erst recht eine Zumutung für jeden, der ihn liest (Bild links bei www.bagso.de). Wie verkalkt muss man eigentlich sein, um sich von einer solchen Plattheit im Rahmen einer Sendung, die für ihre (oft auch geistreichen) Gemeinheiten bekannt ist, beleidigt zu fühlen?

Es wird doch niemand gezwungen, sich Harald-Schmidt anzusehen. Oder will Frau Schweitzer diejenigen schützen, die nicht mehr in der Lage sind, das Programm zu wechseln? Der Autor, der selbst die 50 hinter sich hat, fühlt sich durch den Protest der (alterslosen) Frau Schweitzer beleidigt und protestiert hiermit auf das Schärfste gegen diesen Protest und fordert das "Büro gegen Altersdiskriminierung" auf, zukünftig die Umwelt mit weiteren derartig humorfreien Protesten zu verschonen.

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