Montag, 16. Januar 2006
späterer Schulbeginn?
Jede Familie wird es kennen: die Zeit ist morgens einfach knapp. Und bis alle
  • aufgestanden und sich gewaschen haben
  • sich angezogen haben,
  • gefrühstückt haben,
  • und auf den Weg gebracht sind
ist meist schon ein die halbe Energie, die die Eltern über Nacht getankt haben, verbraucht.

Die Idee, den morgendlichen Alltag in den Familien zu geruhsamer zu gestalten, ist daher naheliegend.
    "Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) fordert, in den Schulen eine "halbe oder ganze Stunde später" mit dem Unterricht zu beginnen. Kinder würden häufig früher aus dem Haus gehen als ihre Eltern - während viele erst nach acht Uhr zur Arbeit müssen, beginnen Schulen und Kindergärten oft vorher. ..."
    (Quelle: Spiegel online)
Allerdings: wo gehen eigentlich "Kinder häufig früher aus dem Haus als die Eltern"? Zumindest in Gegenden mit viel Industriebetrieben liegt doch der Arbeitsbeginn häufig deutlich vor dem Schulbeginn. Aber vielleicht ist das in Baden-Württemberg ja anders.

Und außerdem verwundert es, dass sich diese Gedanken der Ministerpräsident, das ist Herr Oettinger (Bild links) und nicht der eigentlich zuständige Kultusministerminister, Herr Helmut Rau, macht (Bild rechts).

Varzil erklärt sich das so: Der Kultusminister, also Herr Rau, hätte ja auch einen Ministerialerlass anstelle einer Pressemitteilung veröffentlichen können (müssen?). Aber da es wegen der anstehenden Wahlen um Öffentlichkeitswirksamkeit geht, verzichtet Herr Rau auf die unter Umständen problematische Umsetzung in die Tat und lässt Herrn Oettinger mal einfach so vor sich hin denken.

Richtig fragwürdig werden dessen Gedanken allerdings, wenn man sich die Situation im Alltag einmal konkreter vorstellt:

Der Schulanfang (z.B. um 8:30 Uhr statt um 8 Uhr) führt doch zwangsläufig zu noch mehr Diskussionen um das "Insbettgehen" abends, weil die Kinder morgens eben eine halbe Stunde länger schlafen können. Damit würde der Streß also einfach nur nach hinten verlagert ...

Das müsste ein Ministerpräsident, der in seinem Lebenslauf schreibt,
    "...Geboren am 15. Oktober 1953 in Stuttgart, evangelisch, verheiratet, 1 Kind. (Quelle: Webseite Oettinger auf www.baden-wuerttemberg.de)
eigentlich auch aus eigener Anschauung kennen. Vielleicht ist er aber auch abends, wenn sein Kind ins Bett muss, noch gar nicht zuhause ...

Varzil meint, dass Herr Rau, der 2 Kinder auf seiner Webseite erwähnt, deshalb schweigt, weil er diese Diskussionen mit seinen Kindern auch schon mal verloren hat. ...

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Stimmt - eigentlich ist es egal
Heute morgen Aufstehen von 3 Kindern zur zweiten Stunde - der gleiche Stress eine 3/4 Stunde später. Und abends die Diskussion um die Insbettgehzeit verlängert sich um das gleiche Intervall- nur die Eltern kommen noch später zur Ruhe. Wer denkt an die "armen" Eltern??

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