Montag, 21. August 2006
Zeit und Datum
varzil, 20:16h
Unsereiner hierzulande liest die Zeit von der Uhr (oder als moderner junger Mensch vom Handy) ab. Tage zählt er nicht, sondern kauft einen Kalender.
Der Kalender zählt dann beginnend mit einem fiktiven Zeitpunkt von Jesu Geburt bis heute ins Jahr 2006. Es geht los um Null Uhr des ersten Januars des Jahres Eins nach Christi Geburt.
Kleinere Probleme, ob es nun ein Jahr "Null" gibt, was es aus logischen Gründen geben nicht geben kann (denn: entweder meint man das Jahr vor Christi Geburt oder nach Christi Geburt, da ist kein Platz für ein Jahr Null), lassen wir hier weg. Sie sind etwas für Spezialisten bei "Wer wird Millionär" und verdienen zu Recht einen Wikipedia-Eintrag:
Engländer und Angloamerikaner nehmen sich dabei die Freiheit und schreiben das Datum in der Form Monat/Tag/Jahr, während Kontinentaleuropa sich eher auf die Reihenfolge Tag.Monat.Jahr verständigt hat.
Logisch zwingend ist das alles allerding nicht: Viele Menschen folglich zählen anders:
Anders der Computer: ihm sind Sonnen- und Mondaufgang oder -untergang wurscht, er tut das, was er am besten kann, er zählt stur und linear vor sich hin.
Interessanterweise geht es den Computern aber nicht besser als den Menschen. Auch Computer zählen unterschiedlich:
Excel - ein ziemlich gutes Microsoft-Produkt - fragt einen bei der Ingebrauchnahme, ob man denn gerne ab 1900 oder 1904 rechnen möchte. Es rechnet intern dann mit Zahlen, vor dem Komma stehen die Tage, nach dem Komma Stunden, Minuten etc. Immerhin menschelt Excel, d.h. es bietet einem eine Reihe von für den Menschen unmittelbar lesbaren Datumsformaten an.
Unix zählt Sekunden ab 0 Uhr des 1. Januars 1970, Sekundenbruchteile werden gegebenenfalls ebenfalls hinter das Komma gesetzt - allerdings ist das Komma meist ein Punkt. Ansonsten aber gilt dieses Datumsformat als besonders Prozessor-freundlich. Für den Menschen gibt es nette Werkzeuge, die aus den Milliarden Sekunden seit dem 1. Januar 1970 wieder ein handliches und verständliches Datum machen können.
Soweit alles schlicht und schön.
Aber nichts bleibt, und vieles Schöne erweist sich beim zweiten Hinsehen dann doch wieder als etwas kurios:
Der Kalender zählt dann beginnend mit einem fiktiven Zeitpunkt von Jesu Geburt bis heute ins Jahr 2006. Es geht los um Null Uhr des ersten Januars des Jahres Eins nach Christi Geburt.
Kleinere Probleme, ob es nun ein Jahr "Null" gibt, was es aus logischen Gründen geben nicht geben kann (denn: entweder meint man das Jahr vor Christi Geburt oder nach Christi Geburt, da ist kein Platz für ein Jahr Null), lassen wir hier weg. Sie sind etwas für Spezialisten bei "Wer wird Millionär" und verdienen zu Recht einen Wikipedia-Eintrag:
- "...
Deshalb gibt es ... kein Jahr Null. Das hat zur Folge, dass zwischen dem 1. Juni 500 v. Chr. und dem 1. Juni 500 n. Chr. überraschenderweise nur 999 Jahre liegen. Dieses arithmetisch bedenkliche Ergebnis veranlasste die Astronomen des 18. Jahrhunderts zu einer eigenen, modifizierten Zeitrechnung. ( Epochensprung.)
Mit Cassini ist sich die moderne Wissenschaft heute darin einig, dass eine korrekte Chronologie eigentlich eines Jahres Null bedarf.
....
Die Astronomen rechnen seit 1740 mit einem Schaltjahr Null (= 1 v. Chr.), dessen Definition gemeinhin Jacques Cassini zugeordnet wird; doch dürfte schon einige Jahrzehnte früher sein Kollege Philippe de la Hire in seinen astronomischen Tafeln mit einem Jahr Null gerechnet haben. Nun hatte man eine Chronologie, die auch ihren Namen verdient, mit einem logisch zwingenden Jahr Null.
(Quelle: Wikipedia "Jahr Null")
- "In der Europäischen Norm EN 28601 von 1992 ist das Datumsformat, d.h. die gültige Darstellung der Zeitrechnung festgelegt, die für Deutschland und Österreich uneingeschränkt gültig ist (abgeleitet aus ISO 8601 von 1988). Darin wird auf eine Datierung nach christlicher Tradition bezüglich vor oder nach Christus nicht mehr eingegangen. Die ISO 8601 in der Version aus dem Jahre 2000 sieht ein Jahr Null und Jahresangaben mit negativem Vorzeichen vor. ..."
(Quelle: Wikipedia zur Zeitrechnung)
Engländer und Angloamerikaner nehmen sich dabei die Freiheit und schreiben das Datum in der Form Monat/Tag/Jahr, während Kontinentaleuropa sich eher auf die Reihenfolge Tag.Monat.Jahr verständigt hat.
Logisch zwingend ist das alles allerding nicht: Viele Menschen folglich zählen anders:
- Taiwan-Chinesen (ab Gründung der chinesichen Republik 1912),
- Juden (ab Schöpfung der Welt im Jahr -3761)
- oder Moslems (ab Flucht Mohammeds nach Medina im Jahr 622)
Anders der Computer: ihm sind Sonnen- und Mondaufgang oder -untergang wurscht, er tut das, was er am besten kann, er zählt stur und linear vor sich hin.
Interessanterweise geht es den Computern aber nicht besser als den Menschen. Auch Computer zählen unterschiedlich:
Excel - ein ziemlich gutes Microsoft-Produkt - fragt einen bei der Ingebrauchnahme, ob man denn gerne ab 1900 oder 1904 rechnen möchte. Es rechnet intern dann mit Zahlen, vor dem Komma stehen die Tage, nach dem Komma Stunden, Minuten etc. Immerhin menschelt Excel, d.h. es bietet einem eine Reihe von für den Menschen unmittelbar lesbaren Datumsformaten an.
Unix zählt Sekunden ab 0 Uhr des 1. Januars 1970, Sekundenbruchteile werden gegebenenfalls ebenfalls hinter das Komma gesetzt - allerdings ist das Komma meist ein Punkt. Ansonsten aber gilt dieses Datumsformat als besonders Prozessor-freundlich. Für den Menschen gibt es nette Werkzeuge, die aus den Milliarden Sekunden seit dem 1. Januar 1970 wieder ein handliches und verständliches Datum machen können.
Soweit alles schlicht und schön.
Aber nichts bleibt, und vieles Schöne erweist sich beim zweiten Hinsehen dann doch wieder als etwas kurios:
- "...Zeitangaben in Unixzeit sind nicht immer ganz so problemlos, wie es auf den ersten Blick erscheint. Das hat die Unixzeit durchaus mit anderen Zeitangaben gemeinsam, da unser übliches Zeitsystem, das auf der Annäherung an astronomische/physikalische Gegebenheiten beruht, ebenfalls gelegentlich gewechselt wurde. Zudem verschiebt sich die Definition der Sekunde als Teil des Tages gegenüber der physikalischen Definition, da die Erdrotation auf Grund von Gezeitenkräften durch den Mond immer langsamer wird (s. a. Schaltsekunde).
The EPOCH der Unixzeit ist heute beispielsweise als 1. Januar 1970 00:00 h UTC definiert. Jedoch gab es zu dieser Zeit das heutige UTC-System noch gar nicht, es wurde in der jetzigen Form erst 1972 eingeführt. Der Zeitpunkt der Epoche ist eigentlich der 1. Januar 1970 00:00 h GMT. Zu diesem Zeitpunkt sind zurückgerechnete UTC-Zeit und GMT-Zeit zufällig identisch. Jedoch stimmen UTC-Unixzeiten vor dem 1. Januar 1972 aufgrund unterschiedlicher Schaltsekunden in UTC und GMT nicht immer exakt mit den damals gebrauchten GMT-Zeitangaben überein. Unixzeit eignet sich daher nicht für die sekundengenaue Zeitdarstellung jeder beliebigen Zeit vor dem 1. Januar 1972.
(Quelle: Wikipedia zur Unixzeit)
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