Mittwoch, 6. September 2006
Männer und Gefühle
Generell stehen Männer im Ruf, über Gefühle eher selten und verhalten zu reden. Männer untereinander empfinden diese Kargheit oft als angenehm, Frauen bezeichnen das hingegen gern als Defizit.

WENN Männer aber ihren Gefühlen unmittelbar und unzensiert Ausdruck verleihen ("boh, ey, guck ma, geile Titten!"), ist das gerade ebendiesen Frauen auch nicht recht.

"Du denkst doch immer nur an das EINE" ist dann eine der harmloseren Entgegnungen. Schwieriger wird es mit Bemerkungen, bei denen als Subtext "Was hat DIE denn, was ICH nicht habe?" mitschwingt. Darauf kann man zwar eine ehrliche Antwort geben, eigentlich aber keine "richtige".

Manche Dialoge in einer Mann-Frau-Beziehung sind halt so strukturiert, dass der Mann verbal schon verloren hat, nachdem Frau die Einleitungsfrage gestellt hat.

Varzil erinnert daran, dass
  1. Männer es Frauen eh nicht recht machen können - zumindest aber würden Frauen es nicht zugeben, wenn es so wäre,
  2. Frauen sich das Leben mit dem regelmäßigen Thematisieren der Befindlichkeit nicht gerade leichter machen (sonst müssten sie signifikant seltener zum Psychologen),
  3. alle Generalisierungen generell angreifbar sind, und erst recht solche zum Thema "Männer und Frauen".

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Frauen neigen in abstrakter Form beziehungsfremde Befindlichkeiten partnerschaftserschwerend zu empfinden.

Drastisch ist die Erfahrung für einen Mann wenn diesem von Freundin, Frau, Gattin beleidigt erklärt wird „Er verstehe Sie nicht!“. Macht Mann sich die Mühe dieses damokleshafte Nichtverstehen zu hinterfragen, kann es durchaus sein das der Grund nicht in der Beziehung liegt, daher auch nicht verstanden werden kann. In solchem, oft auftretendem Fall ist folgendes Verhalten angebracht:


1.) Einfach zuhören
2.) Verständnis zeigen (wenn Mann es auch nicht versteht)
3.) nicht widersprechen - wird wieder als Nichtverstehen ausgelegt.
4.) Keine Lösungen anbieten, Lösung würde das Problem aufheben
5.) wenn seitens der Frau Lösung angeboten wird nicht gleich einverstanden erklären
6.) über das Prinzip „Falsches im richtigen Moment tun“ nachdenken.
7.) nicht an seinem Geist zweifeln

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Wie wahr und wie schwierig: insbesondere 4. und 5. sind scharfe Klippen, und wenn man sie umschifft hat, scheitert man dann irgendwo in der Nähe von 7. ...

Nur leicht neben dem Thema aber umso bemerkenswerter ein Artikel zum Thema "Krise der Kerle":
    "...Die Autoren jüngster Männer-Zustandsbeschreibungen weiden sich an der Misere des Mannes auf Orientierungssuche, obwohl es letztlich Frauen sind, die eine veränderte, sprich variantenreichere Männerrolle torpedieren. „Für sie ist der traditionelle, gut verdienende Mann mit hohem Prestige einfach attraktiver als einer, der gut spült“, meint Professor Hollstein, Leiter des Instituts für Geschlechter- und Generationenforschung....
    (Quelle: Marianne Quoirin in Kölner Stadtanzeiger)

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Tja, Punkt 4. und 5.; Ich habe nicht sehr oft das Gefühl das es um Lösung(en) geht, meist entsteht der Eindruck und vielleicht ist es ja auch nur meiner, das eine Änderung ein weiteres Problem mit sich bringt.

…obwohl es letztlich Frauen sind, die eine veränderte, sprich variantenreichere Männerrolle torpedieren… das ist der Punkt! Frauen wollen keine Softies aber Machos sind auch nicht ideal…Mann soll Hemden bügeln, sich mit den Kindern beschäftigen, für einen angemessenen Lebensstandart sorgen oder auch mitsorgen und manchmal Held und dann wieder den Kopf an die weibliche Schulter legen, interessant bleiben – nicht für die anderen natürlich (Eifersucht) usw.


Gut das es zwischendurch auch noch normale Beziehungen gibt, temporär wenigstens.

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"zwischendurch" - das klingt nach "Urlaub" von der "Beziehungsarbeit" ... :-)

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