Montag, 1. August 2005
Ausgeschremppt
Die Süddeutsche schreibt es in ihrer Paper-Ausgabe am Wochenende:

Die Deutsche Bank hat ihre Aktien an Daimler-Chrysler verkauft (mit Gewinn in einer Größenordnung von ca 300 Mio. Euro). Der Kurs war nach dem Ausscheiden des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Schrempp am Donnerstag deutlich gestiegen.

Und da Herr Ackermann einerseits Chef der Deutschen Bank, andererseits Aufsichtsratsvorsitzender der Daimler-Chrysler-AG ist, braucht man eigentlich nicht lange nach einer Antwort zu suchen, warum Schrempp gehen musste:
    ...„Das war eine wirkliche Überraschung“, kommentierte ein Händler den Schrempp-Rückzug. „Niemand hat damit gerechnet, dass Schrempp zurücktritt, weil die Zahlen ja wieder besser geworden sind“, fügte er hinzu. Daimler-Chrysler hatte am Vormittag einen überraschend hohen Anstieg des operativen Gewinns bekannt gegeben. „Da sind viele gleich doppelt auf dem falschen Fuß erwischt worden“, sagte der Händler. Ein anderer Börsianer sagte: „Schrempp ist mit seinem Vorhaben, einen globalen Autokonzern zu formen, kläglich gescheitert. Er hat mit den Zukäufen von Mitsubishi und auch Chrysler eine gute Marke ruiniert.“

    Daimler-Chrysler hatte am Vormittag bekannt gegeben, Schrempp werde nach rund einem Jahrzehnt an der Konzernspitze das Unternehmen zum Jahresende vorzeitig verlassen. Sein Nachfolger werde der Chrysler-Sanierer Dieter Zetsche. Die Deutsche Bank platzierte im Tagesverlauf 35 Mill. Daimler-Aktien aus dem Bestand der Tochter DB Value. Das Bankhaus ist nach Reuters-Daten mit bislang 10,4 % größter Einzelaktionär des Fahrzeug-Herstellers..."(Quelle:www.handelsblatt.com vom 28. Juli '05)
300 Mio. € sind doch ein gutes Argument, einem nicht unumstrittenen Vorstandsvorsitzenden den Rücktritt nahezulegen...

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