Dienstag, 2. August 2005
"Auf der Flucht erschossen"
Und wieder liest man seine Vorurteile bestätigt:
    ...Bei der Fahndung nach den Drahtziehern der Anschläge im ägyptischen Scharm el Scheich hat die Polizei der Regierung zufolge einen der Hauptverdächtigen erschossen.

    Mohammed Fulayfel sei bei einer Schießerei 18 Kilometer westlich von Suez getötet und seine Frau verletzt worden, teilte das Innenministerium am Montag mit. Demnach eröffneten die Verdächtigen das Feuer, als sie in einem Steinbruch von den Sicherheitskräften entdeckt wurden. Die Behörde machte keine Angaben zum Zeitpunkt des Zwischenfalls. ...(Quelle:de.today.reuters.com)
Wieso auch immer die Ägypter wussten, dass Mohammed Fulayfel der "Hauptverdächtige" war, die Meldung liest sich eigenartig: insbesondere "die Behörde machte keinen Angaben zum Zeitpunkt des Zwischenfalls" klingt dubios, wenn man gleichzeitig den Ort der Handlung "18 km westlich von Suez" angibt.

In Film "Casablanca" erging der Befehl "Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen!" (ok, das war in Marokko und 60 Jahre her). Die Meldung jetzt klingt nach "Erschießen Sie die Hauptverdächtigen!".

Ähnliches in Englang, wo zivile Polizeibeamte einen Brasilianer erschossen haben, weil sie an einen "Rucksackbomber" glaubten. Scotland Yard bekannte sich immerhin zum "shoot to kill" (siehe cnn.com). Da muss der Orient noch lernen...

Nachtrag vom 3.8.2005:
Heute in der Papier-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (Seite 3):
Die Erschießung soll schon im Oktober 2004 stattgefunden haben.

Das präventive Erschießen von Hauptverdächtigen hat offensichtlich die Bombenattentate in Sharm el Scheich am 21.7. 2005 nicht verhindert

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