Dienstag, 9. August 2005
metaphysische Asylantentümelei
Ob Kardinal Meisner provozieren will oder wohl wirklich glaubt, was er sagt? Zum Beispiel: Fürchten Sie [beim Weltjugendtag in Köln] einen Terroranschlag?
    ...
    ... Ich habe mich noch keine halbe Minute mit der Frage beunruhigt, dass es hier auch losgehen könnte. Gott wird dafür sorgen, dass es gut geht.... (Quelle: Spiegel online)
Merkt er eigentlich nicht, was in Köln los ist? Oder hält er die Arbeit von 4000 Polizisten nur für schändliches Menschenwerk?
    ... Feuerwehrchef Stefan Neuhoff spricht von der „größten planerischen Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs“. ...

    Für Papst Benedikt XVI. gilt während seines dreitägigen Köln-Besuchs die höchste Gefährdungsstufe. Beamte des Bundeskriminalamts sowie die Schweizer Garde des Vatikans werden das katholische Kirchenoberhaupt auf Schritt und Tritt verfolgen. ...(Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger)
Hat der Kardinal möglicherweise auch von dem Probealarm im Kölner Dom am 6.8.2005 - vor 2 Tagen (!) - nichts mitbekommen?

Noch interessanter und aufschlussreicher ist die Antwort auf die Frage, ob die Kirche die Erziehung der Kinder übernehmen wolle:
    ... Sehen Sie sich diese Eltern an! Viele gehören noch zu den 68ern. Das sind metaphysische Asylanten, Obdachlose. Die wissen nicht, wo sie hingehören.
    ...(Quelle: Spiegel online)
Die Jugendlichen, die jetzt zum Weltjugendtag kommen, sind also "metaphysische Asylantenkinder und Obdachlosenkinder".
Sie kommen dann auch nicht, "um IHN anzubeten", sondern um ein metaphysisches Dach über dem Kopf zu bekommen.

Der Autor wünscht dem Kardinal viel Vergnügen als metaphysischer Dachdecker. Und Varzil wünscht dem Weltjugendtag 2005 und seinen Teilnehmern ein trockenes Himmelszelt über dem Kopf.

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